Das Frühwerk von Richard Strauss: philologische, analytische und kontextuelle Untersuchungen

Im Zentrum des Forschungsprojekts stehen die kompositorischen Anfänge von Richard Strauss (1864-1949). Es handelt sich um die Nummern 1–105 des Werkverzeichnisses: Kompositionen in unterschiedlichen Stadien der Entstehung, aber auch Entwürfe, Studien, Skizzen etc. Entstanden zwischen 1870 und 1881, bieten sie einen überaus interessanten Einblick in die Werkstatt eines Anfängers, der sich in raschem Tempo - wenn auch keineswegs immer geradlinig - zu einem Talent entwickelte, das nicht nur seine eigene Familie, sondern bald auch schon seine Vaterstadt München mit erstauntem Interesse zur Kenntnis nahm. Der junge Strauss versuchte sich vor allem auf dem Gebiet der Vokalmusik (besonders Lieder) ebenso wie der Instrumentalmusik (Klavierstücke, Kammermusik). Aber auch Satzübungen fehlen nicht. 

Durch eine erstmalige umfassende philologische und analytische Auswertung sämtlicher Manuskripte sind Einblicke in Strauss’ Kompositionsunterricht sowie in die Entwicklung seines Komponierens ebenso zu erwarten wie eine gesicherte Datierung seiner frühen Versuche. Außerdem eröffnen zahlreiche Quellenfunde weitaus differenziertere Perspektiven auf den jungen Strauss als öffentliche Person im Münchner Musikleben, als sie bisher möglich waren.

Das Projekt wird durch Mittel der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert und von Marcel Klinke in enger Zusammenarbeit mit dem Richard-Strauss-Institut in Garmisch-Partenkirchen durchgeführt.

Mitarbeitende

Prof. Dr. Walter Werbeck (emeritus)

Dr. des. Marcel Klinke (Eigene Stelle), ab Nov. 2021 Mitarbeiter in Saarbrücken