Herzlich willkommen! Interview mit unserem neuen Orgeldozenten Johannes Krahl

Johannes Krahl: Pressebild 12 (┬®Antje Kro╠êger)

Lieber Herr Krahl, ab dem Wintersemester 2024/25 sind Sie als Dozent für Orgel an unserem Institut tätig. Können Sie uns ein wenig davon berichten, was Sie persönlich zur Orgel gebracht hat?

 

Ich habe im Alter von 5 Jahren angefangen, Klavier zu spielen – eigentlich aus dem schlichten Grund, dass mein älterer Bruder (Jazztrompeter Maik Krahl) Klavierunterricht genommen hat und meine Eltern dann sagten, dass ich ebenfalls Unterricht bekommen solle. Schnell wurde jedoch klar, dass ich ein größeres Instrument spielen wollte. Zunächst habe ich nach einem Gottesdienstbesuch in meiner kleinen Heimatgemeinde die Orgel ausprobiert. Meine Faszination von diesem königlichen Instrument war so groß, dass ich schon bald mit regelmäßigem Unterricht begann. Dabei hatte ich wunderbare und einzigartige historische Instrumente zu Verfügung, darunter die Gottfried-Silbermann-Orgel in Crostau sowie die 1910 erbaute dreimanualige Eule-Orgel im Bautzener Dom. Diese Instrumente haben mich von Anfang an fasziniert und ich habe in den Jahren bis zu meinem Studium in Leipzig viel Zeit an ihnen verbracht.

 

Was reizt Sie besonders am Unterrichten?

 

In den vergangenen Jahren habe ich entdeckt, wie viel Spaß die Lehrtätigkeiten machen. Neben einigen Privatschülern durfte ich im Rahmen meines Meisterklassestudiums Orgel an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ auch Studierende verschiedener Stufen von der Vorklasse bis zum Master Kirchenmusik betreuen. Dabei steht für mich das Fördern, aber auch das Fordern an erster Stelle. Es ist mir wichtig, auf alle Studierenden individuell einzugehen – genau das ist für mich am Unterrichten spannend, vielfältig und herausfordernd.  In großer Vorfreude bliche ich auf die vor mir liegenden Aufgaben in Greifswald. Ich möchte meine Studierenden hier zielführend und motivierend weiterentwickeln, gemeinsam mit ihnen hervorragende Ergebnisse erzielen und sie bestmöglich auf den Beruf als Organist*in und Kirchenmusiker*in vorbereiten.

 

Haben Sie besondere Schwerpunkte?

 

Ich versuche meine persönliche künstlerische Arbeit immer wieder möglichst vielfältig zu gestalten und mich vor immer neue Herausforderungen zu stellen. Geprägt durch die Instrumente, mit denen ich musikalisch aufgewachsen bin und die ich während meiner Leipziger Studienzeit kennengelernt habe, liegen besondere Schwerpunkte meines Repertoires in der Musik Johann Sebastian Bachs sowie der deutschen Romantik. Aber auch zeitgenössische Musik ist für mich ein ständiger Begleiter und eine wichtige Inspirationsquelle.

 

Sie sind vielerorts als Konzertorganist zu erleben. Was bedeutet es für Sie, Konzerte zu spielen?

 

Musik hat die Fähigkeit, Menschen zu verbinden, sie zu inspirieren. Sie überträgt Emotionen, die sich durch Worte kaum erklären lassen. Der Prozess, ein Konzertprogramm zu „komponieren“, es vorzubereiten und dann kurz vor dem Konzert in Einklang mit Instrument und Raum zu bringen ist für mich immer wieder reizvoll. Bei meinen Programmen ist es mir wichtig, übergeordnete Gedanken oder Themen in immer wieder neue Verbindungen zu bringen. Besonders spannend ist es natürlich, die entsprechenden Möglichkeiten der Instrumente sowie die Gegebenheiten von Raum und Akustik möglichst vollkommen auszuschöpfen. Im Moment des Konzertes kann ich dann endlich alle Gedanken loslassen und gemeinsam mit meinem Publikum in eine andere Welt abtauchen.

 

Was verbindet Sie mit Stadt und Land an der Ostsee?

 

Bereits als Kind war ich mehrfach im Urlaub an der wunderschönen Ostseeküste. In Erinnerung geblieben sind mir die frische, saubere und leicht salzhaltige Luft sowie die einzigartige Landschaft. Ich freue mich sehr, dass mein neuer Arbeitsplatz nur unweit vom Meer entfernt ist und freue mich bereits jetzt, an freien Nachmittagen oder Abenden die schöne Natur bei einem Spaziergang zu genießen.

 

Womit verbringen Sie gerne Ihre Freizeit, sei es mit oder ohne Musik?

 

Zweifellos nimmt die Musik einen sehr großen Teil in meinem Leben ein. Wenn ich nicht selbst musiziere, gehe ich gern in Opern- und Theatervorstellungen oder besuche Konzerte. Um den Kopf freizubekommen bin ich gern in der Natur unterwegs und genieße auch gern einmal die Ruhe.  

 

Herr Krahl, vielen Dank und Ihnen einen guten Start bei uns im Haus!


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